#URC2025 im Rückblick: Die Ukraine im Fokus. Der Wiederaufbau muss ökologisch, sicher, transparent und gerecht gestaltet werden
Die Ukraine-Wiederaufbau-Konferenz in Rom versammelte über 6.000 Teilnehmer:innen aus aller Welt – von Regierungen und Geberinstitutionen bis hin zu Gemeinden und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Unsere langjährigen Partnerorganisationen wie Ecoaction, Ecoclub und weitere Umwelt-NGOs waren persönlich vor Ort, um eines klarzustellen: Nachhaltige Entwicklung und Wiederaufbau sind kein Luxus – sie sind eine Notwendigkeit.
Positive Ergebnisse der Konferenz:
✅ Einrichtung eines Wiederaufbaufonds mit Beteiligung Deutschlands, Frankreichs, Polens, Italiens und der EIB
✅ 1,5 Mrd. Euro von EU und EBRD für den Ausbau von 1 GW erneuerbarer Energien
✅ EU-Hilfspaket in Höhe von 2,3 Mrd. Euro, unter anderem zur Unterstützung von Gemeinden und NRO
✅ 600 Mio. Euro vom Europäischen Investitionsfonds – für KMU, Verkehr und Energieeffizienz
✅ Neue Partnerschaften zwischen ukrainischen und italienischen Städten
⚠️ Gleichzeitig zeigte sich trotz der sichtbaren Präsenz der Zivilgesellschaft:
– Ihre Stimmen fanden auf den zentralen Panels kaum Gehör
– Auf dem Panel zum ökologischen Wiederaufbau mangelte es an unabhängigen ukrainischen Expert:innen
– Themen wie Sicherheit, Desinformationsabwehr und sozialer Zusammenhalt blieben weitgehend unbeachtet
Ukrainische zivilgesellschaftliche Organisationen betonten die Kluft zwischen den offiziellen Plattformen und den tatsächlichen Bedürfnissen vor Ort. Das Konferenzprogramm war so gestaltet, dass eine echte Beteiligung der Zivilgesellschaft kaum möglich war. Diese Entwicklung ist alarmierend – sie weist auf ein Defizit an wirksamem Dialog und Zusammenarbeit zwischen Staat und Gesellschaft hin.
Verschärft wird das Problem durch aktuelle Entwicklungen in der Ukraine – insbesondere Gesetzesinitiativen zur Einschränkung der Unabhängigkeit von Antikorruptionsbehörden. Die Schwächung dieser Institutionen stellt eine ernsthafte Bedrohung für ökologische Reformen dar, da die Integrität der für Umweltkontrolle zuständigen Stellen ohne unabhängige Aufsicht – etwa durch Einrichtungen wie die NABU – in Zweifel gezogen werden muss.
Die aktuellen Proteste in der Ukraine und die Diskussionen über die Zukunft der Antikorruptionsinfrastruktur verstärken die Sorge um Transparenz der Prozesse und die echte Einbindung der Zivilgesellschaft – auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene.
📣 Anna Ackermann, Vorstandsmitglied von Ecoaction, sagte dazu:
„Wir haben insgesamt mehr Offenheit erlebt – aber auch eine tiefere Kluft zwischen den offiziellen Bühnen und der Realität. Ohne klaren Fokus auf Sicherheit und ohne Beteiligung ukrainischer Fachleute und Gemeinden an der Front kann es keinen nachhaltigen Wiederaufbau geben.“
Wir setzen uns dafür ein, dass diese Stimmen gehört werden. Gemeinsam mit unseren ukrainischen Partnern haben wir:
✔️ eine Roadmap für nachhaltigen Wiederaufbau entwickelt
✔️ ökologische Empfehlungen an die ukrainische Regierung übermittelt
✔️ den direkten Dialog mit internationalen Gebern gestärkt
Die nächste #URC-Konferenz wird in Polen stattfinden. Unsere zentralen Forderungen:
🔹 Gleichberechtigte Einbindung von Gemeinden, NGOs und lokalen Expert:innen in alle Entscheidungsprozesse
🔹 Starke internationale Unterstützung für die ukrainische Luftverteidigung angesichts der anhaltenden und verschärften Bedrohung durch Raketen und Drohnen aus Russland
🔹 Ökologisch sicherer, transparenter und „grüner“ Wiederaufbau muss zum verbindlichen und durchgängigen Leitprinzip werden.