Photo of the International Conference "Turning Points in Eurasia" 2023 in Almaty, Kazakhstan

Internationale Konferenz „Turning Points in Eurasia“

Am 28. und 29. August 2023 richteten wir zusammen mit unseren Partnern, dem Kasachischen Büro für Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit (KBIHR), Kadyr Kasiet (ebenfalls Kasachstan) sowie Bir Duino (Kirgisistan) die internationale Konferenz „Turning Points in Eurasia“ aus. Es war die größte internationale Regionalkonferenz zu Zentralasien seit 1994. Über 200 führende Vertreter:innen der regionalen, sowie global zu Zentralasien tätigen Zivilgesellschaft und Wissenschaft versammelten sich hierzu im kasachischen Almaty.

Während bei der letzten Konferenz dieser Größe in der Region vor knapp dreißig Jahren die Umbrüche infolge des Zerfalls der Sowjetunion im Mittelpunkt standen, die Perspektiven als auch tiefgreifenden Probleme und Konflikte infolge der eben erst erlangten staatlichen Unabhängigkeit der Länder Zentralasiens, so waren es nun die tektonischen Verschiebungen in der Region. Denn der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Aufstieg Chinas zur globalen Supermacht führen im Schatten einer neuaufkeimenden weltweiten Blockbildung zwischen autoritären und demokratischen Staaten zu einer Restrukturierung der Region.

In acht Panels und zahlreichen Key-Note-Beiträgen kam es zu einem intensiven Austausch über aktuelle Schlüsselfragen der Region. Diskutiert wurden unter anderem die politischen und geopolitischen Entwicklungstrends, die Lage der bürgerlichen Grundrechte, die wirtschaftliche Entwicklung und Verteilungsfragen, die Situation von Frauen und Minderheiten, die Herausforderungen des Klimawandels.

Für Austausch nahmen Jacob Riemer, Felix Jaitner sowie Johannes Melcher teil. Jacob Riemer eröffnete die Konferenz und moderierte das Panel zu Menschen- und Arbeitnehmerrechten, Felix Jaitner brachte seine internationale Expertise im Rahmen eines Konferenzpanels über Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels ein.

In seinem Grußwort zur Konferenzeröffnung unterstrich Jacob Riemer: „Wir sind gekommen, um aufmerksam zuzuhören und herauszufinden, was die Prioritäten der Zivilgesellschaften in den Ländern Zentralasiens sind. Wir sind auch gekommen, um zu verstehen, wie wir in Fragen, die uns alle in Eurasien und weltweit betreffen, sinnvoll zusammenarbeiten können […]. Und schließlich sind wir gekommen, um zu unterstreichen, dass wir verlässliche Partner sein wollen.“

Die in diesem Umfang einzigartige Konferenz hatte zum Ziel, neben den etablierten Akteuren auch bislang wenig beachtete Stimmen aus Zentralasien hörbarer zu machen und sie im internationalen Diskurs über die Region zu stärken. So kamen auch junge und innovative Vertreter:innen zu Wort.

Aber auch wichtige Vertreter:innen der internationalen Politik nahmen an der Konferenz teil, darunter Robin Wagener, Koordinator der deutschen Bundesregierung für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit dem Südlichen Kaukasus, der Republik Moldau und Zentralasien, Terhi Hakala, EU-Sonderbeauftragte für Zentralasien, sowie der stellvertretende OSZE-Beauftragte für Zentralasien, Dumitru Lipcanu.

Die Konferenz war nicht nur aufgrund ihres Umfangs einzigartig, sondern auch die intensive Verschränkung von zivilgesellschaftlicher, wissenschaftlicher und politischer Analyse stellte aufgrund der politisch schweren Rahmenbedingungen der Zivilgesellschaft vor Ort ein Novum in der Region dar. Entsprechend groß war das mediale Interesse.

Die Ergebnisse der Konferenz werden zeitnah im Rahmen einer Deklaration veröffentlicht und als Ausgangspunkt für eine verstärkte Zusammenarbeit zu Schlüsselthemen der regionalen Entwicklung dienen.

Die Veranstalter danken dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, dass es die Durchführung der Konferenz durch seine finanzielle Unterstützung möglich gemacht hat.

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