Seminar „Transformation nach 1989 verstehen und unterrichten“ – Methodik, Perspektiven und Unterrichtsgestaltung
Das Seminar „Transformation nach 1989 verstehen und unterrichten“ fand im Berliner Bildungszentrum “Zeitgeist Zentrum” statt und brachte 25 Pädagog:innen aus ganz Deutschland zusammen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Wende- und Nachwendezeit in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft unterrichtet werden kann. Die Teilnehmenden arbeiteten mit den Lehrmaterialien des Projekts „Transition Dialogue“ und setzten sich intensiv mit den Konzepten der Multiperspektivität und der Analyse unterschiedlicher Transformationserfahrungen auseinander.
Ein besonderes Merkmal des Seminars war die Vielfalt der Teilnehmenden. Lehrkräfte aus Ost- und Westdeutschland brachten unterschiedliche Perspektiven und Migrationsgeschichten ein – darunter auch Erfahrungen aus der Ukraine. Diese Vielfalt bereicherte die Diskussionen und ermöglichte eine tiefere Auseinandersetzung mit der Thematik.
Methodik und praktische Anwendung
Der zweite Teil des Seminars konzentrierte sich insbesondere auf methodische Fragen und praktische Anwendungen im Unterricht. So wurde beispielsweise erörtert, wie kontroverse Themen rund um Transformation anhand der Theorie von Peter Seixas behandelt werden können. Seixas‘ Ansatz bietet einen theoretischen Rahmen, um historische Ereignisse multiperspektivisch zu analysieren und so verschiedene Deutungen im Unterricht zu ermöglichen.
Im Rahmen eines World Cafés vertieften sich die Lehrkräfte anschließend in die Lehrpläne des Projekts „Transition Dialogue“. Dabei erarbeiteten sie eigene Unterrichtspläne, die sich an den erlernten methodischen Konzepten orientieren. Ziel war es, einen individuellen Unterrichtsplan zu entwickeln, der das Thema der Transformation für Schüler:innen greifbar und verständlich machen kann.
Fachliche Expertise und Leitung
Das Seminar wurde von der Trainerin Aurica Liebing geleitet, während die Projektexpertin und Historikerin Kerstin Lorenz ihr fachliches Wissen einbrachte. Die Eröffnung des Seminars übernahm Igor Mitchnik, erster Geschäftsführer von Austausch e.V.
Das Seminar verdeutlichtet, wie wichtig es ist, Transformationserfahrungen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und Lehrkräfte mit didaktischen Werkzeugen auszustatten, um diese komplexen Themen angemessen zu vermitteln. Die erarbeiteten Unterrichtspläne und Diskussionen bieten eine wertvolle Grundlage für eine differenzierte und kritische Auseinandersetzung mit der Nachwendezeit in deutschen Klassenzimmern.
Die Veranstaltung konnte mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) umgesetzt werden.





