Städte­partnerschaft zwischen Kyiv und Berlin

Partnerschaft zweier besonderer Städte

Berlin und Kyiv, beide Städte stehen in der Weltöffentlichkeit für Streben nach Freiheit und Demokratie. Berlin wurde zum Symbol durch die Berliner Luftbrücke, den Berliner Volksaufstand sowie schließlich die Berliner Mauer, die für Jahrzehnte die Teilung Deutschlands, Europas und der Welt in Ost und West verkörperte, und deren Fall schließlich das Ende des Kalten Krieges besiegelte. Kyiv wiederum wurde zum Symbol mit dem Euro-Maidan, und nun mit der Verteidigung gegen die russische Invasion. In einer Zeit, in der mühsam errungenen gesellschaftlichen Werte wie Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung von einigen infrage gestellt werden, stiften diese beiden Städte Zuversicht und Hoffnung. Die Partnerschaft zwischen Berlin und Kyiv schlägt einen Bogen zwischen jener Stadt, der während des Kalten Krieges die Rolle einer Frontstadt der freien Welt zukam, und jener, welcher heute eine ähnliche Bedeutung zukommt. Und sie schlägt einen Bogen zwischen zwei Städten, in denen wesentliche Entscheidungen anstehen – über die Zukunft der europäischen Integration und den weiteren Verlauf der europäischen Geschichte.

Doch es gibt mehr als die schicksalhafte Geschichte, die Berlin und Kyiv in Bezug zueinander setzt: Ihr verbindender Wille zur Innovation und Weltoffenheit förderte jahrelang gewachsene Kontakte und Kooperationen zwischen den tatkräftigen Zivilgesellschaften, kreativen und künstlerischen Szenen und den zahlreichen Start-Ups beider Städte. Für viele geflüchtete Ukrainer:innen waren diese Verbindungen treibendes Motiv, nun in Berlin Zuflucht zu suchen. Die Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Kyiv ist für beide Städte eine Chance.

Workshop mit Akteur:innen der Zivilgesellschaft aus Kyiv und Berlin

Zusammen mit dem Kyiver Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung und mit freundlicher Unterstützung durch die Berliner Senatskanzlei veranstalten wir im Rahmen der entstehenden Partnerschaft einen Workshop zur Vernetzung der Berliner und Kyiver Zivilgesellschaften vor dem Hintergrund der neu geschlossenen Städtepartnerschaft. Mitte Februar kommen relevante Akteur:innen aus Kyiv und Berlin dafür für drei Tage in Berlin zusammen.

Der Workshop dient nicht lediglich der stärkeren Vernetzung, es wird auch ganz konkret inhaltlich gearbeitet. Im Rahmen des Workshops werden Schlüsselthemen identifiziert, bei denen die Zivilgesellschaft beider Städte eine Kooperation für vordringlich hält, und es wird geprüft, inwieweit die öffentlichen Verwaltungen beider Städte hierbei unterstützen kann.

Contact

Jacob Riemer

Zweiter Geschäftsführer
Tel. +49 30 446 68 00, [email protected]

Mehr Beiträge zum Thema

Doppelt hält besser: Zivilgesellschaft ist Sicherheitsstrategie!
Juli 7, 2025
Gemeinsam mit renommierten deutschen NGOs fordern wir: Stärkt das ÖPR-Programm – jetzt! In einem offenen Brief an Bundestagsabgeordnete machen wir deutlich: Eine kluge Außen- und Sicherheitspolitik braucht mehr als Diplomatie und Verteidigung – sie braucht starke zivilgesellschaftliche Partnerschaften in Osteuropa, dem Südkaukasus und Zentral- und Nordasien.
Ausschreibung für Teilnahme am internationalen Projekt “Remembrance in Dialogue” – Bewerbungsfrist 01. Juli 2025
Juni 5, 2025
Im Rahmen des Projekts setzen sich die Teilnehmenden mit der Erinnerung an den Holocaust in Zeiten des Krieges in der Ukraine auseinander. Im Sommer und Herbst 2025 werden sie in mehreren Online- und Offline-Veranstaltungen zu Multiplikator*innen für Erinnerungsarbeit ausgebildet. Das Projekt beinhaltet zudem eine Studienreise in die ukrainische Stadt Ivano-Frankivsk im September 2025.
Neue Ausgabe erschienen: Teaching History of Transition in Europe – Ein Handbuch für Lehrkräfte
Mai 28, 2025
Wir freuen uns sehr, die zweite Ausgabe unseres Handbuchs „Teaching History of Transition in Europe“ – entwickelt im Rahmen des Transition Dialogue Projekts – ankündigen zu können! Das Ergebnis mehrjähriger Zusammenarbeit zwischen Expert:innen und Partner:innen aus sieben Ländern. Dieses wirklich kollektive Projekt begann bereits im Herbst 2019 in der Nähe der Überreste der Berliner Mauer. Schon damals waren wir von der Relevanz des Themas überzeugt, doch wir hätten uns nicht vorstellen können, wie dringend es heute geworden ist.