Vier Szenarios für Belarus bis Ende 2023: Präsentation eines Policy Papers |

Montag, 15 Mai, 2023 | 16:30 – 18:00 (CET) | Online (in Zoom)

Die Abhängigkeit des belarussischen Regimes von Russlands politischer, wirtschaftlicher und militärischer Unterstützung hat sich seit den Protesten nach den Präsidentschaftswahlen von 2020 und nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Jahr 2022 deutlich erhöht. Belarus stellt sein Territorium und seine Infrastruktur für russische militärische Angriffe gegen die Ukraine zur Verfügung. Währenddessen weisen belarussische demokratische Kräfte und internationale Experten auf die erhöhte Gefahr hin, dass Belarus in naher Zukunft seine Souveränität verlieren könnte. Außerdem werden die Entwicklungen in Belarus eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und Stabilität in ganz Osteuropa spielen. Obwohl Belarus nach Februar 2022 fast von der europäischen und internationalen Agenda verschwunden ist, besteht die Notwendigkeit für internationale und belarussische Akteure, wahrscheinliche kurzfristige Zukunftsszenarien für Belarus zu entwickeln.

Zwischen Februar und April 2023 arbeiteten fünfzehn Experten aus Institutionen, die in Belarus, der Ukraine, Polen, Litauen, Deutschland, Schweden, Finnland und Großbritannien tätig sind, an vier Szenarien für Belarus bis Ende 2023. Die Szenarien basieren auf zwei Indikatoren, die für die belarussische Souveränität entscheidend sind: dem russischen Druck auf Belarus und der Widerstandsfähigkeit von Belarus. Der Zweck des Papiers ist nicht, die wahrscheinlichste Zukunft vorauszusagen, sondern einen Rahmen für alternatives Denken zu schaffen, um auf alle Bedrohungen vorbereitet zu sein und entsprechendes politisches Denken und Handeln zu initiieren.

Was könnte einen nationalen Dialog in Belarus in Gang setzen? Garantiert eine militärische Niederlage Russlands in der Ukraine ein günstiges Szenario für die belarussische Souveränität? Könnte die Bereitschaft des belarussischen Regimes, mit den demokratischen Kräften zu verhandeln, diese spalten? Könnte die Legitimität Lukaschenkos in Belarus zunehmen? Wie könnte sich der Kriegseintritt von Belarus in den Krieg gegen die Ukraine auf den Zustand der belarussischen Souveränität auswirken? Was kann dem Westen und den belarussischen demokratischen Kräften empfohlen werden?

 

16:30              Begrüßung & Eröffnung

                           Olga Dryndova

                           European Network for Belarus, Austausch e.V., Deutschland

 

16:40                Diskussion

                           Tatsiana Chulitskaya

                           Vilnius University/Manchester Metropolitan University, Lithuania/UK

                           Adam Reichardt

                           Jan Nowak-Jeziorański College of Eastern Europe (KEW), Polen

                           Artyom Shraibman

                           SENSE Analytics, Belarus

                           Jakob Wöllenstein

                           Konrad-Adenauer-Stiftung Belarus, Germany

 

17:30                Fragen und Antworten mit dem Publikum

 

18:00                Ende der Veranstaltung

 

Die Veranstaltung ist auf Englisch. 

Bitte registrieren Sie sich hier für die Veranstaltung bis zum 14. Mai (ein Zoom-link wird Ihnen am Tag der Veranstaltung zugesandt).

Das Policy Paper wird demnächst veröffentlicht unter: https://net4belarus.org/public

Die Diskussion wird organisiert vom Projekt "European Network for Belarus” in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Das Projekt zielt darauf ab, ein europäisches Netzwerk von NGOs, Experten und politischen Vertretern zu entwickeln, um die Demokratiebewegung in Belarus zu unterstützen. Es wird in Zusammenarbeit mit sieben Partnern durchgeführt, die in Belarus, Polen, Litauen und Deutschland tätig sind. Das Netzwerk soll den Austausch zu Belarus-bezogenen Themen stärken und die Sichtbarkeit von Belarus in den Partnerländern des Projekts sowie auf EU-Ebene erhöhen. Das Projekt wird finanziert vom deutschen Auswärtigen Amt im Rahmen des Programms Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland” sowie dem German Marshall Fund of the United States (GMF).   

Über das Projekt: https://net4belarus.org/

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