Vom 11.-14. Februar 2019 fand das zweite Arbeitstreffen der Expertengruppe zur Erarbeitung eines Konzeptes zu Barrierefreiheit in Kultureinrichtungen im Rahmen des DRA-Projektes INKuLtur – Förderung des Zugangs zu Kulturangeboten für Menschen mit Behinderung statt.
In der ersten Arbeitsphase zur Ausarbeitung des Konzeptes nach dem Auftakttreffen der Gruppe in Pskow im Oktober 2018 ging es vor allem um Recherche, Betrachtung von gelungenen Praxisbeispielen und Beratung mit verschiedenen deutschen und russischen Expert_innen, unter anderem mit Stefanie Wiens von <Platz da!> aus Berlin.
Im Februar beim Arbeitstreffen in Berlin standen dann vor allem die Betrachtung von Beispielen in Berlin im Vordergrund sowie der Erfahrungsaustausch mit Fachkolleg_innen vor Ort, um weitere Anregungen für die eigene Arbeit und Expertise bei offenen Fragen und schwierigen Themen heranzuholen. So wurden die Sophiensaele besucht, die zusammen mit sieben anderen Berliner Institutionen am Programm „Making a Difference!“ beteiligt sind und die sich konstant im Prozess befinden, ihre Zugänglichkeit und Barrierefreiheit zu erweitern. Außerdem besuchten die Expert_innen das inklusiv arbeitende Theater Thikwa und die Berlinische Galerie, in der zusammen mit Kathrin Kaptain und Andreas Krüger aus der Vermittlungsabteilung sowie mit Katrin Dinges von <Platz da!> das Thema inklusive Kunstvermittlung diskutiert wurde. Am letzten Tag traf sich die Gruppe im Deutsch-Russischen Museum Karlshorst mit Julia Franke, die als Kuratorin an der inklusiven Ausstellung „1917. Revolution. Russland und Europa“ im Deutschen Historischen Museum (2017) tätig war und von ihren Erfahrungen in der Gestaltung inklusiver Ausstellungen berichtete.
Ein weiteres Thema des Arbeitstreffens stellten die Inklusionslabel dar, die im Rahmen des Konzeptes erarbeitet werden sollen und in einer ersten Testphase im Herbst an ausgewählte Kultureinrichtungen in der Pilotregion Jekaterinburg vergeben werden sollen.
Teil der Kern-Expertengruppe sind Andrej Afonin, Julia Galagusowa, Vlad Kolesnikov und Karina Chupina. Das nächste Treffen findet im Juni in Sankt Petersburg statt. Das Konzept wird Ende September 2019 fertig gestellt und Kultureinrichtungen in Russland gegeben, die sich mit dem Thema Zugänglichkeit beschäftigen und barrierefreie und inklusive Strukturen aufbauen wollen.